Was ist der Vorteil eines Deckblattes und wie kann ich es gestalten?

Mit der Bewerbungsmappe erstellen Sie eine Werbebroschüre über Ihre eigene Person. Neben dem Inhalt ist der erste Eindruck ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Dieser kann dazu dienen, Aufmerksamkeit zu wecken. Ihre Mappe mit einem persönlichen Deckblatt zu eröffnen, halte ich deshalb für eine gute Idee.

Auf das Deckblatt gehören üblicherweise folgende Informationen:

– eine Überschrift: z. B. “Bewerbung als … ” (Bezeichnung der Stelle, wie ausgeschrieben) oder “Bewerbungsunterlagen für … ” (Firma des Stellenanbieters)
– Ihr Name
– Ihre Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
– Ihr Lichtbild, das größer sein sollte als ein Passbild
– Eventuell das Inhaltsverzeichnis zur Bewerbungsmappe

Was soll ich bei der Anrede im Bewerbungsschreiben beachten?

Sprechen Sie den/die Empfänger/in immer persönlich an, also kein allgemeines “Sehr geehrte Damen und Herren”. Nach der Anrede steht ein Beistrich (kein Punkt oder Ausrufezeichen) und der Brief beginnt klein geschrieben – außer Sie beginnen mit der Höflichkeitsform “Sie”. Mit “Sehr geehrte/r Frau/Herr XY” liegen Sie immer richtig. Wenn es Ihnen gefällt oder zu Ihrer Persönlichkeit passt können Sie auch modernere Varianten wählen wie beispielsweise:  Guten Tag, Herr Huber,… oder Hallo, sehr geehrte Frau Maier,…

Ein reines “Hallo” oder gar “Liebe/r” wäre fehl am Platz, da es zu persönlich und locker klingt.

Manchmal wird ein handschriftlicher Lebenslauf bei der Bewerbung gewünscht. Muss ich diesem Wunsch nachkommen?

Anders als beispielsweise in Frankreich sind in Österreich Handschriftenproben eher selten. Dennoch werden in Stellenausschreibungen manchmal ausdrücklich handgeschriebene Lebensläufe gefordert. Wie bei den meisten “Anlagenwünschen” sollten Sie auch dieser Aufforderung nachkommen. Personalverantwortliche versuchen entweder selbst vom Schriftbild auf die Eigenschaften der Person zu schließen (z.B. Ordnungssinn) oder sie lassen eine graphologische Begutachtung durchführen.

Legen Sie aber sicherheitshalber einen gedruckten Lebenslauf bei – für den Fall, dass Ihre Handschrift nicht durchgängig zu entziffern ist. Außerdem können Sie damit eine professionelle Darstellung Ihres Werdeganges gewährleisten.

Welche Anlagen soll ich meiner Bewerbung auf eine Stellenausschreibung beilegen?

Viele Stellenausschreibungen geben darüber Auskunft, welche Anlagen bei schriftlichen Bewerbungen erwartet werden. Diesen Wünschen sollten Sie prinzipiell nachkommen. Wenn Sie beispielsweise kein Lichtbild mitschicken wollen/können, obwohl dies ausdrücklich im Inserat gewünscht wurde, könnte das ein vorzeitiges Ausscheiden im Bewerbungsverlauf bedeuten.

Die Formulierung “Ihre ausführlichen/aussagekräftigen/ kompletten Bewerbungsunterlagen schicken Sie an …” bedeutet üblicherweise, dass zwar sehr wohl Anlagen gewünscht werden, die Auswahl derselben aber von Ihnen erwartet wird. Diese sollten Sie kritisch treffen und nur jene Zeugnisse/Bestätigungen/Nachweise mitschicken, die – Ihrer Meinung nach – relevante Qualifikationen für die ausgeschriebene Position belegen.

Könnt ihr mir ein paar Tipps für einen guten Einleitungssatz beim Bewerbungsschreiben geben?

Mit einem Standard-Einleitungssatz wie “aufgrund Ihres Inserates in der …. möchte ich mich bei Ihnen bewerben” unterscheiden Sie sich nur wenig von Ihren Mitbewerber/inne/n. Sie haben aber auch viel bessere Möglichkeiten, mit Ihrer Bewerbung zu beginnen.

Hier einige Vorschläge:
– Sie können klarmachen, warum Sie sich bei genau diesem Unternehmen bewerben möchten. Sie haben das Unternehmen beispielsweise als Praktikantin schon kennen gelernt oder das Unternehmen ist in einem für Sie sehr interessanten Bereich tätig…
– Sie gehen auf konkrete Anforderungen oder Aufgaben ein, die Sie besonders angesprochen haben
– wenn es im Vorfeld ein Telefonat gegeben hat, können Sie sich darauf beziehen, indem Sie sich für das freundliche Telefonat bedanken, das Sie bestärkt hat sich zu bewerben
– eine Variante ist es auch, nach dem Prinzip “Sie suchen…- ich bin…” vorzugehen: Sie nennen die Position und belegen dann mit Ihren Qualifikationen und Erfahrungen, dass Sie geeignet sind

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Sollte ich als Mann auf dem Bewerbungsfoto Anzug und Krawatte tragen?

Auf dem Foto sollten Sie ein ähnliches Outfit wie beim Gespräch oder dann im Beruf tragen.  Wenn Sie sich also bei einer Bank bewerben oder für eine Position, bei der Sie im Kundenkontakt stehen, ist ein Anzug bzw. ein Sakko mit Krawatte angebracht.

Was soll ich im Anschreiben schreiben und wie lang darf der Text werden?

Im Bewerbungsschreiben geht es zum einen darum, Ihre Qualifikationen und persönlichen Fähigkeiten darzustellen und einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herzustellen. Übernehmen Sie aber bitte nicht die Formulierungen aus der Ausschreibung, weil Ihnen das als mangelnder Einfallsreichtum angelastet werden könnte. Wenn Sie bereits Berufserfahrung sammeln konnten, beschreiben Sie kurz Ihren Tätigkeitsbereich. Sie können damit auch sehr gut angeführte Fähigkeiten belegen. Erarbeiten Sie hier auch konkrete Nutzenargumente für Ihre Person: Was können Sie im Unternehmen einbringen? Das Erstellen des Anschreibens ist immer eine kleine Gratwanderung: Sie sollten sich und Ihre Qualifikationen so beschreiben, dass der oder die Personalverantwortliche Sie kennen lernen möchte, aber mit einer Seite auskommen.

Worin unterscheidet sich eine Initiativbewerbung von einer herkömmlichen Bewerbung?

Prinzipiell unterscheidet sich die Initiativbewerbung nicht von einer Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Allerdings müssen Sie in Sachen Selbstpräsentation etwas geschickter vorgehen, da Sie keine Anhaltspunkte haben, was das Unternehmen konkret braucht. Es ist also wichtig, anhand von den Informationen, die Sie über das Unternehmen haben, ein aussagekräftiges und umfassendes Profil zu erstellen. Dadurch gelingt es Ihnen den/die LeserIn davon zu überzeugen, dass Sie ein/e wertvolle/r, potenzielle/r Mitarbeiter/in sind.

Dass Initiativbewerbungen für jedes Unternehmen individuell verfasst werden sollen, versteht sich von selbst.

Was sollte im Lebenslauf stehen?

Der Lebenslauf ist die Datenbank Ihrer Bewerbung. Gefragt sind saubere Form und intelligente Einteilung, das heißt Übersichtlichkeit und dichte Information auf einen Blick. Die Form des Lebenslaufes ist die tabellarische.

Der Aufbau sollte üblicherweise folgender sein:

– Persönliche Daten: Name, Geburtsdaten, Adresse, Telefon/e-Mail, Staatsbürgerschaft, eventuell Familienstand

– Schulbildung: Jahresangaben und Bezeichnung der Schule, Matura mit Datum angeben

– Studium: Jahresangaben und Bezeichnung des Studiums, eventuelle Spezialisierungen, evtl. Diplomarbeitsthema

– Beruflicher Werdegang: Monats- und Jahresangaben, Berufsbezeichnung, Name der Firma, Beschreibung der Tätigkeit

– Weiterbildung

– Spezielle Kenntnisse (Sprachen, EDV,…)

– Hobbys

Der Lebenslauf wird am Ende mit Ort, Datum und Unterschrift versehen.

Wie soll das Anschreiben formal aufgebaut sein?

– In die Kopfzeile schreiben Sie Ihren Namen mit Adresse und Telefonnummer.
– Ins Adressfeld kommen der Name des Unternehmens und des Ansprechpartners (vorher recherchieren!) sowie die Adresse.
– Ort und Datum stehen rechtsbündig
– In der Betreffzeile wird das Wort “Betreff” nicht mehr geschrieben. Schreiben Sie einfach, wofür Sie sich bewerben.
– Bei der Anrede können Sie wählen, ob Sie “Guten Tag Herr /Frau ….” oder “Sehr geehrte/r….” schreiben. Setzen Sie auf alle Fälle danach einen Beistrich und beginnen Sie den folgenden Absatz mit kleinem Anfangsbuchstaben
– Der Text selbst sollte in drei bis fünf Absätze unterteilt sein und für Sie werben.
– Im abschließenden Satz können Sie schreiben, dass Sie sich über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch oder einem persönlichen Gespräch freuen.
– Es folgen die Grußformel und Ihre Unterschrift. Zuletzt listen Sie noch die Anlagen auf, die Sie mitschicken.