In der Stellenausschreibung wurde das Du-Wort verwendet. Kann ich auch im Bewerbungsgespräch davon ausgehen?

Das Unternehmen duzt in der Stellenanzeige BewerberInnen, wenn eine junge Klientel angesprochen werden soll oder weil die Unternehmenskultur dementsprechend ist. Wenn Sie beim Jobinterview geduzt werdet, können Sie selbstverständlich auf das Du-Wort zurückgreifen. Von sich aus sollten Sie es Ihrem Gegenüber aber nicht anbieten.

Ist es legitim zu fragen, wann ich frühestens Urlaub machen kann?

Legitim vielleicht schon, klug nicht, denn Sie wirken dadurch wenig motiviert und leistungswillig. Im Gespräch will Ihr Gegenüber aber wissen, wie es um Ihre Motivation steht. Diese Frage können Sie auch noch stellen, wenn Sie den Job bereits ausüben.

Was sollte ich im Gespräch berücksichtigen, wenn ich für die Stelle überqualifiziert bin?

Hier ist es umso wichtiger, Ihre Motivation in den Mittelpunkt zu stellen. Machen Sie Ihrem Gegenüber klar, weshalb Sie sich für diese Stelle beworben haben und wieso Sie genau diese Aufgaben interessieren.

Wie beantworte ich die Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch am besten?

Nachdem Sie im Vorfeld – eventuell mit Hilfe von FreundInnen oder Verwandten – die negativen Eigenschaften, die Sie tatsächlich haben, benannt haben, wählen Sie eine aus, die für die jeweilige Stelle nicht relevant ist. Durch Worte wie „gelegentlich“ oder „manchmal“ können Schwächen relativiert werden, ebenso wenn Sie zeigen, wie Sie daran arbeiten.

Kann ich ein Bewerbungsgespräch mit der Begründung verschieben, dass ich an diesem Tag keine Zeit habe?

Diese lapidare Aussage kann als geringe Wertschätzung ausgelegt werden. Besser ist es, Sie nennen den echten, triftigen Grund wie einen wichtigen privaten Termin bzw. Geschäftstermin, eine Prüfung oder aber eine kurzfristige Erkrankung.

Was sollte ich berücksichtigen, nachdem ich mich von meinem/r Gesprächspartner/in verabschiedet habe?

Halten Sie die Körperspannung und verlassen Sie aufrecht und selbstsicher den Raum. Werden Sie bitte nicht hektisch! Ruhige Bewegungen und ein durchgestreckter Rücken zeugen von Souveränität.
Wenn Sie sich auf dem Weg nach draußen auch von Empfangskräften höflich verabschieden, hinterlassen Sie einen positiven und professionellen Eindruck.

Welche Antwort gebe ich auf die Frage „Wie unterscheidet sich unser Job von anderen, für die Sie sich beworben haben?“?

Zugegeben, diese Frage ist eine Herausforderung. Schließlich möchte man im Jobinterview nicht von anderen Bewerbungen erzählen. Es hilft auch nichts, so zu tun, als hätten Sie sich nur auf diese eine Stelle beworben. Personaler wissen, dass das gelogen ist. Besser ist es, eine kurze und neutrale Antwort zu geben und weiterhin darauf einzugehen, warum es Sie zu genau diesem Arbeitgeber zieht.

Ich habe schon die Zusage eines Unternehmens. Soll ich das Vorstellungsgespräch bei einem anderen Unternehmen trotzdem führen oder absagen?

Wenn Sie das Gespräch führen, obwohl Sie wissen, dass Sie die Stelle nicht (mehr) haben wollen, ist das reine Zeitverschwendung für alle Beteiligten. Stehen Sie lieber zu Ihrer Entscheidung und sagen das Gespräch rechtzeitig ab. Sie sollten auch ehrlich zugeben, dass Sie bereits eine Zusage erhalten haben.

Beim letzten Bewerbungsgespräch wurde kein Termin für eine Rückmeldung genannt. Sollte ich nachfragen?

Auch wenn kein Termin für die Rückmeldung vereinbart war, können Sie sich nach dem Stand des Auswahlverfahrens und Ihrer Bewerbung erkundigen. Allerdings sollten Sie eine Woche nach dem Vorstellungsgespräch verstreichen lassen.

Worauf kommt es bei der Antwort auf die Frage „Warum sind Sie besser als die anderen KandidatInnen?“ an?

Vermeiden sollten Sie den direkten Vergleich mit anderen BewerberInnen. Fakt ist, Sie wissen nichts über deren Qualifikationen. Besser ist es, Sie gehen auf Ihre Stärken ein, denn darum geht es Ihrem Gegenüber eigentlich. Wenn Sie diese auf die Anforderungen und Aufgaben des Jobs abstimmen zeigen Sie, dass Sie die richtige Besetzung für die Position sind ohne überheblich zu wirken.